🌹 Tankstellenrosen
- Lia Schmitt
- 15. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Juni

Eine Szene, die nie hätte Liebe heißen dürfen.
Ich weiß noch, wie er anrief.
„Wie geht’s dir?“, hab ich gefragt.
Und er: „Scheiße.“
Ich war kurz still. „Was ist denn los?“
Dann kam’s: „Ich hab mich in dich verliebt.“ 💔
Ich hätte mich freuen sollen, oder?
Aber seine Stimme war kein Bekenntnis, sie war eine Last.
Kein Herz, das aufblühte – ein Käfig, der knarzte. 🪫
„Das ist doch schön“, hab ich gesagt.
„Nein“, sagte er. „Ist es nicht. Ich leide.“ 😞
Er leidet. Wegen mir. Wegen meinem Job.
Wegen allem. Immer.
„Ich komm jetzt vorbei. Ich muss mit dir reden.“
Ich hatte schon da kein gutes Gefühl. ⚠️
„Willst du Schluss machen?“
„Wenn ich Schluss machen wollte, würde ich nicht vorbeikommen.“
Ich glaub, ich hab da schon gewusst:
Er kommt nicht, um zu reden.
Er kommt, um zu retten, was nicht ihm gehört. 🧯
Dann stand er da.
Mit Rosen von der Tankstelle. 🛢️🌹
Und sagte: „Ich dachte, der bring ich mal Rosen mit.“
Der.
Nicht dir.
Nicht Lia.
Nicht: Ich seh dich. 👁️
Sondern „der“.
Wie ein Ding. Wie eine Figur. Wie eine Rolle in seinem Plan. 🎭
Ich hatte nicht mal einen Namen. Keine Substanz.
Nur eine Funktion.
Ich wollte seine verfickten Rosen nicht. 🚫
Wir saßen unten im Hotel.
Er schon am Tisch, schon mit dem Brot im Mund, 🥖
während ich noch meine Tasche schulterte. 👜
Ich kam an – er war längst da.
Symbolisch irgendwie.
Ich durfte noch nachkommen. In seine Szenerie. 🎬
Dann redete er. Lange.
Ich weiß gar nicht mehr alles, was er sagte.
Nur, dass ich nichts sagen konnte.
Ich saß da mit offenen Händen. 🤲
Ich dachte nur: Das kann nicht dein Ernst sein.
Er wollte mich formen.
Wie Ton. 🪨
Wie eine Lösung.
Wie ein Objekt. 🧱
Die Kellner schauten uns an.
Ein leerer Raum voller Blicke. 👀
Und ich, das schweigende Gegenüber.
Dann kam die Kellnerin, fast zärtlich:
„Kann ich noch irgendetwas für euch tun?“
Ich schaute sie an.
Für mich? Nein. Niemand kann gerade was für mich tun.
Ich war schon weg.
Nur mein Körper saß noch da. 🫥
Irgendwann fragte ich ihn – ganz leise:
„Was ist eigentlich, wenn ich dir kein Kind machen kann? 👶
Verlässt du mich dann?“
Er sah mich an.
Lange.
Still.
Kein Zucken im Gesicht. Kein Wort. Keine Reaktion.
Nur Schweigen.
Eiskaltes, kalkulierendes Schweigen. 🧊
Das war seine Antwort.
Ein stummes:
Ja.
Natürlich verlasse ich dich, wenn du mir kein Kind machen kannst.
Dafür bist du doch da. ⚙️
Dann kam er wieder in den Weichzeichner-Modus.
„Komm, gib mir einen Kuss. Jetzt ist alles wieder gut.“ 😚
Ein Kuss. Als ob das reicht.
Und ich ließ es zu.
Ich war weich.
Ich war verliebt. 💞
Ich liebte ihn.
Ich wollte Frieden. ☮️
Ich wollte Harmonie. 🌈
Ich wollte tatsächlich auch ein Kind mit ihm.
Aber mit einem Unterschied:
Ich wollte ein Kind mit ihm.
Mit keinem anderen.
Weil ich glaubte, dass da etwas Besonderes war. ✨
Während er nur irgendeine suchte,
die halbwegs gut aussieht, intelligent ist,
und seinen Plan erfüllt. 🧠🧩
Es war ihm egal, wer es ist –
solange sie ihm ein Kind macht. 🤰
Eigentlich war das der Wendepunkt unserer Beziehung.
Ich hätte da gehen sollen.
Aber ich bin geblieben.
In der Hoffnung, ich bilde mir alles ein. 😶🌫️
Ich rief Jennifer an.
Meine Freundin.
Ich suchte Rat. ☎️
Erzählte ihr alles.
Und sie sagte nur:
„Rotes Tuch. Lauf. Tiefrot. Gefährlich.“ 🚨
Ich glaubte ihr nicht.
Ich dachte, sie übertreibt.
Dachte, sie hat selbst schlechte Erfahrungen gemacht
und projiziert das jetzt auf mich.
Ich sagte mir:
Sie redet vielleicht jedem die Männer schlecht. 🙄
Aber jetzt weiß ich:
Sie hat nicht projiziert.
Sie hat gesehen.
Sie hat mich gesehen –
bevor ich mich selbst sehen konnte. 🪞
Und die Rosen?
Die hab ich nie gegossen. 🚿
Ich ließ sie verwelken –
wie die Illusion, dass das Liebe war. 🥀
Ich bin von Dir äußerst beeindruckt liebe Lia☺️, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine wenigen Worte über die egozentrischen Auswüchse Deines "Rosenkavaliers"😱 so ausführlich und emotional zu beantworten, obwohl wir uns nicht kennen, eine überaus positive Überraschung🙏💫😀.
Gerade das sind die Aufmerksamkeiten und Gesten im Leben, die kleinen Momente der Wertschätzung, die uns manchmal unerwartet geschenkt werden und sooo unbezahlbar wertvoll sind❤️.
Danke liebe Lia für Deine Zeit und Deine Gedanken, sie zaubern mir ein Lächeln auf die Seele🤗.
Deine Episode klingt einfach nur nach einer Horrorbeziehung, nach männlichem Egoismus🤪. Gut nur für ihn, in keinem Fall aber für dich🙀.
Sei froh liebe Lia, dass du diesen Typen mit seinem Anspruchsempfinden und billigen Rosen endgültig los geworden bist. Für meinen Geschmack eine etwas späte Trennung, doch du hast dein Leben, deine Seele gerettet🛟.
P.S.: Jennifer hat dich super beraten😀.